Seit knapp vier Wochen haben wir ein neues Familienmitglied bei uns aufgenommen. Den kleinen Pomeranian „Pom“ Pino, der uns wirklich sehr viel Freude bereitet. Er ist ein kleiner 6 Monate alter Junghund und wirklich quietschfidel. Bevor Pino bei uns einziehen konnte, war es allerdings ein langer Weg, denn den richtigen Züchter zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Außerdem ist es leider so, dass einem oftmals Klein- oder Mittelspitz Welpen als Zwergspitz oder Pomeranian verkauft werden, da man als Laie natürlich nicht wirklich den Blick für die Merkmale eines waschechten Poms hat.
Wie erkenne ich einen echten Pomeranian? Welcher Preis ist seriös?
Laut VDH Rassestandard hat ein Pomeranian eine Widerristhöhe von 20 cm ± 2 cm. Ab 23 cm spricht man dann nämlich schon von einem Kleinspitz. Das Fell des Poms hat langes, gerades, abstehendes Deckhaar und wattige Unterwolle. Besonders charakteristisch ist der mähnenartige Kragen, der sich um den Hals legt, sowie die spitzen, kleinen, engstehenden Ohren. Viele angebliche Poms haben allerdings viel zu große Ohren, eine zu lange Schnauze oder einen fehlenden Fell-Kragen. Natürlich sind diese Hunde auch süß und bestimmt auch sehr lieb, aber wenn man einen echten Pomeranian kaufen möchte, sollte man darauf achten, da die Preise bei seriösen Züchtern für so ein kleines Fellknäuel verdammt hoch sind. Ein Preis ab 2.000 € ist nicht ungewöhnlich und wenn man den Aufwand der Zucht dieser Rasse betrachtet, auch durchaus gerechtfertigt. Wer also irgendwelche ominösen Angebote für 500 € oder ähnlich niedrige Beträge findet, kann sich also schon denken, dass es sich hierbei ganz sicher nicht um einen Züchter handelt, dem das Wohl seiner Welpen am Herzen liegt.
Ich habe für Euch eine kleine „Basic“ Checkliste mit einigen Punkten erstellt, die Ihr auf jeden Fall beachten solltet, wenn Ihr Euch für einen kleinen Pom interessiert und über den Kauf bei einem Züchter nachdenkt. Auch wenn es noch weitaus mehr zu beachten gibt, so bietet diese Liste auf jeden Fall schonmal eine erste Grundlage. Solltet Ihr noch weiterführende Fragen haben, schreibt mir gerne einen Kommentar oder eine E-Mail. Ich versuche Euch dann so gut wie möglich weiterzuhelfen.
Checkliste für den Pomeranian/Zwergspitz Welpenkauf
- Was macht das Muttertier für einen Eindruck?
Wir haben beim Kauf unseres Hundes darauf geachtet, dass wir auch die Elterntiere des Welpen kennenlernen können. Das war uns zum einen wichtig, um zu sehen, wie unser Hund wahrscheinlich mal aussehen wird, wenn er ausgewachsen ist, und zum anderen kann man so natürlich sicher gehen, dass es sich auch tatsächlich um Welpen aus der Zucht handelt, die man gerade besucht. Im Zweifelsfall kann man natürlich auch darauf bestehen, dass einem Papiere gezeigt werden. Bei einem VDH-Züchter ist man aber grundsätzlich erstmal an der richtigen Adresse. - Kaufvertrag?
Zu Eurer eigenen Sicherheit solltet Ihr stets auf einen Kaufvertrag bestehen. Darin werden alle wichtigen Details festgehalten, die beim Hundekauf wichtig sind. Natürlich kann Euch kein Züchter der Welt garantieren, dass Euer Hund die nächsten Jahre kerngesund sein wird, aber ein seriöser Züchter gibt seine Hunde natürlich nur im gesunden Zustand weg und macht Euch auf gewisse Auffälligkeiten im Voraus aufmerksam. - Zeigt der Züchter Interesse an Eurer Person und stellt Fragen?
Mit am wichtigsten finde ich ich, dass der Züchter Interesse an den potentiellen Käufern zeigt. Er oder sie sollte einige Fragen stellen, die die Lebensumstände der Käufer klären, wie zum Beispiel wie der Hund in seinem neuen Zuhause leben wird, ob es andere Haustiere gibt, ob der Hund viel alleine sein muss, etc. Nur so kann sich der Züchter einen Überblick darüber verschaffen, ob sein Welpe ein schönes neues Heim bekommt und sich dort wohlfühlen kann. Des Weiteren solltet Ihr von dem Züchter auch über bereits getätigte und noch ausstehende Impfungen und Untersuchungen informiert werden. - Was machen die Hunde für einen Eindruck?
Dieser Punkt ist manchmal gar nicht so leicht zu beantworten. Aber auf jeden Fall ist es immer schonmal als positiv zu bewerten, wenn die Hunde zutraulich und nicht menschenscheu sind. Außerdem sollten sie gepflegtes Fell, kurze Krallen, schöne Zähne und keine sonstigen äußeren Auffälligkeiten aufweisen. Ängstliche Hunde werden niemals wild mit dem Schwanz wedelnd auf Euch zu rennen und sich freuen, sondern eher sehr scheu unter dem Tisch oder in einer Ecke hocken. Das würde mir persönlich schon komisch vorkommen, denn ein Pomeranian ist ein sehr neugieriger und menschenfreundlicher Hund, der am liebsten alles und jeden begrüßen würde. Auch ein Blick auf Augen, Ohren und Pfötchen kann nicht schaden, denn einem guten Züchter ist es natürlich wichtig, dass seine Hunde gepflegt sind. Außerdem sollten Euch auch die Haltungsbedingungen interessieren. Was bringt mir ein Hund, der in einem Zwinger im Garten großgezogen wird, aber noch nie ein Haus bzw. eine Wohnung von innen gesehen hat? Die Welpen sollten gut sozialisiert sein, mit im Haus/in der Wohnung des Züchters leben und an Alltagsgeräusche wie zum Beispiel Staubsaugen gewöhnt sein. Gut ist es auch, wenn der Züchter bereits eine Autofahrt mit den Kleinen absolviert hat. - Wie viele Welpen gibt es? Verschiedene Rassen?
Man sollte auf jeden Fall darauf achten, WIE VIELE Welpen der Züchter bei sich herumlaufen hat. Sind eventuell sogar verschiedene Rassen dabei? Eigentlich kann man sich sicher sein, dass jemand der mehr als zwei Hunderassen züchtet, nicht mit ganzer Leidenschaft dabei ist. Wie wir im Gespräch mit vielen verschiedenen Züchtern herausgefunden haben, bedarf schon die Zucht einer einzigen Rasse enorm viel Zeit und man muss sich an einige Vorgaben halten, wenn man VDH Züchter sein möchte. Wir haben zum Beispiel auch jedes mal nachgefragt, wann die Mutterhündin das letzte Mal geworfen hat, da eine Hündin innerhalb von 24 Monaten nicht mehr als zwei Würfe aufziehen soll.
Fazit
Wie Ihr bestimmt schon bemerkt habt, gibt es ganz schöne viele Dinge, die man beachten sollte, wenn man sich für den Kauf eines Pomeranians entscheidet. Das gilt natürlich auch für alle anderen Hunderassen, aber ich kann hier natürlich nur über meine Erfahrungen mit Züchtern dieser Rasse sprechen. Besonders wichtig finde ich, dass man nicht beim erstbesten Züchter direkt zusagt, sondern sich mehrere Eindrücke holt und verschiedene Züchter besucht. So bekommt man einen ganz guten Überblick darüber, was bei dem einen vielleicht besser läuft als bei dem anderen und wo man sich sicher sein kann, dass die Hunde es auf jeden Fall gut haben und mit viel Liebe aufgezogen werden. Und sobald Ihr ein mulmiges Bauchgefühl habt, lasst lieber die Finger davon. Schließlich geht es beim Hundekauf um ein Lebewesen, das Euch bestenfalls die nächsten 15 Jahre begleiten soll.
Habt ihr ein Haustier oder wünscht ihr euch eines? Habt ihr vielleicht selbst schon positive oder negative Erfahrungen mit Züchtern gemacht?
1 Comment
Was für ein toller Beitrag 🙂 Dein Hund ist wirklich mega süß. Die oben genannten Tipps sind sehr hilfreich für jmd, der sich einen Hund kaufen möchte.
LG Carina