Meine zweite Fashion Week liegt nun knapp eine Woche zurück und ich habe mindestens genauso viele Impressionen und Erfahrungen sammeln bzw. machen können wie letztes Jahr im Sommer, als ich mich das erste Mal in das Mode-Getümmel gestürzt habe. Dieses Mal war ich allerdings vier Tage vor Ort und nicht nur zwei, und konnte somit noch mehr Events bzw. Shows besuchen.Während meiner Zeit in Berlin, habe ich ein paar Erkenntnisse für mich gewonnen, die ich gerne mit Euch teilen möchte. Vielleicht sind sie ja für den ein oder anderen bzw. für die ein oder andere nützlich und regen zum Nachdenken an.

1. Ein Hotelzimmer zu haben ist goldwert

Am Mittwoch habe ich Euch ja bereits über meinen Aufenthalt im LINDEMANN’S berichtet und kann nur nochmal betonen, dass es wirklich eine wahnsinnige Erleichterung ist, wenn man sich rechtzeitig um ein Hotelzimmer kümmert. Während der Fashion Week sind die Zimmer in ganz Berlin rar und die Preise hoch, deswegen sollte man sich möglichst zeitig eine Unterkunft organisieren. Ich habe leider nicht das Glück, dass ich Bekannte oder Verwandte in Berlin und Umgebung habe, deswegen bin ich auf die Buchung eines Zimmers angewiesen. Bestenfalls achtet ihr darauf, dass sich eine Bus- oder Bahnhaltestelle in der Nähe befindet, damit ihr schnell zu Euren Terminen eilen könnt.

2. Mehr Schein als Sein bei den Bloggerevents

Die Bloggerevents sind so ziemlich das Beste an der Fashion Week, würde man meinen… Aber weit gefehlt… Von „geniales Event“ bis „unterirdische Angelegenheit“ wird einem wahrlich alles geboten. An dieser Stelle möchte ich aber nichts und niemanden schlecht reden, sondern berichte Euch lieber von meinen positiven Erfahrungen. Und wer hätte es gedacht? Ich bin ein Fan von kleinen und persönlichen Veranstaltungen, wie es bei Nastrovje Potsdam der Fall war. Schon im Sommer hatte mir das gemütliche Get-Together extrem gut gefallen und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Eine passende Location, leckeres Essen, bezaubernde Kleidung – was möchte man mehr? Eine größere Veranstaltung, die mir aber auch sehr gut gefallen hat, war die HASHMAG Blogger Lounge. Hier gab es viele Marken zu entdecken und einige coole Aktionen wie zum Beispiel eine Lasergravur auf einen Highlighter Pinsel von ebelin. Schön war auch, dass man die neue Kollektion von Clockhouse und von Orsay entdecken, sich durch alle erdenklichen Sorten von Jelly Beans probieren und personalisierte Etiketten für balea Produkte designen konnte. Die Reichert+ Communications Beauty Lounge habe ich ebenfalls besucht (im Sommer ja auch schon) und ließ mir die Hände mit Nagelfolien aufhübschen. Desweiteren waren Vertreter von Puma, Just Fab, Soniush und viele weiteren Marken vor Ort anwesend. Sehr gelungen fand ich übrigens auch den Leck mich am Hashtag Brunch, der ebenfalls von Reichert+ Communications organisiert wurde und am Donnerstagmorgen über 200 Gesichter in der World of Cyberobics willkommen hieß.
Schade finde ich es jedoch, dass im Nachhinein so viel über die Events hergezogen wird, dass das Ergattern von Goodiebags das einzige Ziel zu sein scheint und dass es immer wieder kleine Rivalitäten zwischen den Bloggern gibt. Was mir bei dieser Fashion Week jedoch noch viel mehr aufgefallen ist, dass einige PR-Vertreter sehr unfreundlich aufgetreten sind und relativ schnell eine Zweiklassen-Behandlung zu spüren war. Kleinere Blogger wurden mit zwei oder drei kurzen Sätzen abgespeist und bekamen einen Flyer in die Hand gedrückt. Selbstbetitelte „Influencer“ genossen hingegen den feinsten Umgangston. Das traurigste Erlebnis war eigentlich, als ich mit ein paar Blogger-Kolleginnen zusammen zu einem Stand gegangen bin und uns die dort anwesenden PR-Vertreter nicht mal begrüßten. Wir standen 10 Minuten neben ihnen und haben uns etwas hilflos die Produkte angesehen und wir wurden keines Blickes gewürdigt. Als ich dann fragte, ob man vielleicht ein paar Informationen bekommen könnte, wurden wir abwertend angesehen und mit dem sehr unfreundlich betonten Satz „Nimm Dir doch einfach einen Flyer…. die sind gratis!“ endgültig vom Stand vertrieben.

3. Groß, größer, Berlin und das Problem mit den Öffis

Als Großstadtkind ist es für mich nichts Ungewöhnliches mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, Fahrpläne zu lesen und Anschlussverbindungen zu koordinieren. In Dortmund kommt gefühlt alle 2 Minuten eine Bahn oder ein Bus und man ist wirklich rasend schnell in der Innenstadt. In Berlin gibt es jedoch so viele verschiedene Bus-/Bahnnummern und Haltestellen, dass sogar ich teilweise den Überblick verloren habe. So irrten wir von Straßenseite zu Straßenseite, um die richtige  Busnummer zu finden und waren trotzdem nicht schlauer als zuvor. Simpler Tipp an Euch: Kümmert Euch schon vor Eurer Anreise um Fahrpläne & Co. und schaut, wann ihr wo hinmüsst und welchen Bus / welche Bahn ihr nehmen müsst. Preislich ist die Nutzung der Öffis in Berlin wirklich gut. Entweder ihr entscheidet Euch für die Berlin Welcome Card, mit der ihr je nach Auswahl der Tarifbereiche bereits ab 19,90€ für 48h das Stadtzentrum unsicher machen könnt, oder ihr kauft Euch am Schalter/Automaten ein ganz normales Tages-/Wochenticket für die benötigten Tarifzonen. Die Welcome Card hat jedoch den Vorteil, dass ihr damit noch bis zu 50% Ermäßigungen bei zahlreichen Berliner Sehenswürdigkeiten und Attraktionen bekommt.

4. Eine Portion mehr Mode bitte

Sind wir mal ganz ehrlich… Mittlerweile ist die Mode bei der Fashion Week leider ein bisschen in den Hintergrund gerückt und alle interessieren sich viel mehr für die Veranstaltungen drumherum sowie für das Sehen und Gesehen werden. Für mich ging es dieses Mal auch zu viel mehr (Blogger-)Events als zu Runway Shows, auch wenn mir diese im letzten Sommer eigentlich so gut gefallen hatten. Notiz an mich: Nächstes Mal wieder mehr Shows besuchen!
Vielleicht nicht nur deswegen, aber sicherlich zu einem großen Teil, habe ich mich bewusst dafür entschieden auch der PANORAMA BERLIN Messe einen Besuch abzustatten, um wenigstens ein paar mehr Trends für die kommende Saison entdecken zu können. Auf über 48.000 qm gab es einen großen Überblick für alle Modebegeisterten und Lifestyle-Fans und ich war überwältigt von dem großen Markenaufkommen. Aber das verwundert nicht, denn die PANORAMA ist eben auch die größte und wirtschaftlich relevanteste Modemesse im deutschsprachigen Raum und ich kann Euch nur an’s Herz legen, eben diese zu besuchen, wenn ihr bei der Fashion Week anwesend seid.

5. Ich liebe, was ich tue – BLOGGEN!

Und ja, nach all der Meckerei und dem negativen Gerede, was sich seit dem letzten Wochenende auf vielen Blogs findet, kann ich sagen: es hat sich gelohnt nach Berlin zu fahren. Klar, es ist immer eine stressige Zeit, die mit viel Hetzerei, Verärgerung und Frust einhergeht, aber mindestens genauso häufig besucht man tolle Veranstaltungen, hat Spaß und trifft alte und neue Gesichter wieder, um sich bei einem kleinen Pläuschchen auszutauschen. Und natürlich ist es auch toll Fotos zu machen, neue Produkte und Kollektionen zu entdecken und sich zu vernetzen. Jede(r), der/die überhaupt keinen Spaß mehr am Bloggen hat und alles nur noch als Pflichtprogramm ansieht, sollte vielleicht überdenken, ob es noch das richtige Hobby bzw. der richtige Beruf ist. Die Meinungen über die Fashion Week mögen zweigeteilt sein, aber ich freue mich jetzt schon wieder auf meinen nächsten Besuch und hoffe auf viele tolle Veranstaltungen.
Seid ihr auch schonmal auf der Fashion Week in Berlin gewesen? 
Wie ist Eure Meinung zu Bloggerevents & dem Verhalten mancher „Influencer“ und PR-Ansprechpartnern?

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